Denken im Kreis als Lösungsschema
Liebe Leserinnen und Leser,
die ersten Wochen am IBK sind wie im Flug vergangen und mittlerweile ist eine deutliche Fokussierung auf dem Erlernen spezifischer Einsatztaktiken spürbar. Führungsorganisation, Führungsvorgang, Führungsmittel – was sind die Bestandteile des Führungssystems, welches im Einsatz die Grundlage aller Führungshandlungen bildet.
Der Einsatzalltag der Feuerwehr ist geprägt von immer neuen Einflüssen und situativen Veränderungen. Den angehenden Führungskräften muss somit ein in der Praxis anwendbares Mittel an die Hand gegeben werden, um auch in Stresssituationen zielführende Entscheidungen treffen zu können.
Darf ich vorstellen – der Führungsvorgang. Ein in sich geschlossener Kreislauf, zur Einschätzung und Bewältigung von Einsatzaufgaben. Dieser beginnt immer wiederkehrend mit der Lagefeststellung. In dieser wird die aktuell vorherrschende Lage aufgenommen, erkundet und kontrolliert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nachfolgend in der Planung beurteilt. Mit Hilfe dieser Beurteilung kann die Führungskraft einen zweckmäßigen Entschluss fassen, wie die zugewiesenen Kräfte möglichst effektiv eingesetzt, und das Einsatzziel erreicht werden kann. Abschließend erfolgt die Befehlsgebung – somit die Weitergabe von Anweisungen an die zu führenden Einsatzkräfte. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, beginnt der Führungskreislauf erneut und die ausgeführten Befehle werden auf ihre Wirksamkeit hin überprüft, kontrolliert und eventuell durch ein weiteres Durchlaufen des Führungskreislaufes vervollständigt oder erweitert.
Um die richtigen Entscheidungen treffen und den Führungskreislauf vollständig durchlaufen zu können, muss man über ein breites fachliches und taktisches Wissen im Feuerwehrbereich verfügen. Dieses Wissen wurde in einer Vielzahl von Unterrichtseinheiten anschaulich und praxisbezogen vermittelt. Von den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten eines Ventilationsgerätes bis hin zum Atemschutznotfall wurde die Spezifikationen eines Brandeinsatzes näher erläutert. Doch auch die Besonderheiten von Einsätzen der technischen Hilfeleistung und CBRN (Gefahrstoff)- Einsätzen wurden behandelt. Die Grundlage dieser Fachinformationen bildeten im Speziellen die Lerneinheiten des vorbeugenden Brandschutzes und der Rechtsgrundlagen. Was im ersten Moment als staubtrockener Lernstoff befürchtet wurde, stellte sich schnell als interessante und praxisbezogene Wissenserweiterung heraus.
Natürlich sind nun alle Lehrgangsteilnehmer gespannt auf die ersten praktischen Ausbildungseinheiten. Einsatzübungen und die Praxis an der Planspielplatte – Da kommt einiges auf uns zu! Doch dazu mehr, im folgenden Blogbeitrag!