Interview mit einer angehenden Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste
Hallo Lisa, stell dich doch bitte unseren Leserinnen und Lesern kurz vor.
„Mein Name ist Lisa und ich bin 28 Jahre alt. Seit August 2017, also nun bereits im 3. Lehrjahr, mache ich in der Stadtbibliothek Halle die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste.“
Wieso hast du dich für die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste entschieden?
„In meinem Studium vorher habe ich gemerkt, dass ich lieber praktisch orientiert arbeiten würde und mich deshalb dafür entschieden, diesen Ausbildungsberuf zu ergreifen. In einer Bibliothek nimmt man ganz verschiedene Aufgabenbereiche war. Durch die Ausleihe ist man ständig im Kontakt mit Menschen und kann Beratung und Hilfe anbieten. Natürlich beschäftigt man sich auch viel mit Büchern und anderen Medien, da man für die Erwerbung und Empfehlungen einen Überblick über die aktuellen Erscheinungen und Bestseller haben muss. Außerdem kommen noch Tätigkeiten hinzu, die ich mal der klassischen Büroarbeit zurechnen würde, Rechnungskontrolle und Schriftverkehr zum Beispiel. Die Planung und Durchführung von Veranstaltungen rund um das Thema Medien und Leseförderung gehört außerdem zum Alltag in einer Bibliothek. Diese Abwechslung im Beruf war ausschlaggebend für meine Entscheidung.“
Welche Bereiche bzw. Teams hast du schon durchlaufen und mit welchen Tätigkeiten wurdest du vertraut gemacht?
„Mittlerweile habe ich die verschiedenen Zweigstellen und Teams der Stadtbibliothek für mehrere Wochen durchlaufen und bin mit vielen Tätigkeiten vertraut. Ich übernehme selbstständig Ausleihschichten an der Theke oder einzelne Aufgabenbereiche des sogenannten Geschäftsganges des Buches. So nennt man die verschiedenen Stationen, die ein neues Buch vom Ankommen bis zur Ausleihe durchläuft.“
Wie läuft die Ausbildung ab?
„Die Ausbildung dauert 3 Jahre und ist dual, also abwechselnd in der Stadtbibliothek und im Blockunterricht über mehrere Wochen, auch in dem Berufsschulzentrum in Sondershausen. Außerdem mache ich während der Ausbildung verschiedene Praktika. Der Ausbildungsberuf wird in 5 verschiedenen Fachrichtungen angeboten. Ich habe mich für die Bibliothek entschieden. Die Praktika nutze ich, um in die Tätigkeitsbereiche der anderen Fachrichtungen zu schauen, was auch für die bald anstehenden Zwischenprüfungen ganz hilfreich ist.“
Was lernst du in der Berufsschule?
„In der Berufsschule bekomme ich die theoretischen Grundlagen des Berufes vermittelt. Neben den klassischen Fächern wie Deutsch, Englisch und Sport haben wir Fächer, wie Erfassen und Erschließen, Textverarbeitung und Recherchetraining. Außerdem werden in der Berufsschule alle Fachrichtungen vermittelt, so dass ich zumindest theoretisch in der Lage wäre, nach meinem Abschluss auch eine Anstellung beispielsweise im Bereich medizinischer Dokumentation wahrzunehmen.“
Wie viele Bücher hast du schon gelesen?
„Wie viele Bücher ich in meinem Leben gelesen habe, kann ich leider nicht beantworten. Seit Ausbildungsbeginn habe ich 65 Bücher gelesen, allerdings in meiner Freizeit. 😉 Leider gehört das Lesen ganzer Bücher nicht zu meinen Aufgaben, dafür bliebe auch nur wenig Zeit, da immer Einiges zu erledigen ist.“
In der Bibliothek sind die meisten Besucher leise. Gibt es auch mal Tage, an denen es laut zugeht?
„Generell ist es nicht verboten, in der Bibliothek in normaler Lautstärke ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen, sondern eher erwünscht. Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, die Nutzer zu Stille zu Ermahnen. Allerdings nutzen auch viele Menschen die Bibliothek zum Arbeiten an den dafür bereitstehenden Plätzen, zum Beispiel in der 1. Etage der Zentralbibliothek. Da wäre es schön, wenn die Benutzer gegenseitig respektvoll versuchen, sich nicht zu stören, was eigentlich immer gut klappt. Richtig laut kann es in der Bibliothek aber auch mal werden, vor allem bei Veranstaltungen im Bereich Kinder- und Jugendbibliothek. Wenn eine oder KiTa-Gruppen und/oder Schulklassen vor Ort sind, herrscht ganz schön Trubel.“
Und zu guter Letzt, möchtest du unseren Leserinnen und Lesern noch etwas mitteilen?
„Ich bin sehr froh, die Ausbildung bei der Stadt Halle begonnen zu haben, da ich viel Neues lerne und mir die Arbeit wirklich Spaß macht.“
…das freut mich sehr. Ich danke dir für deine Zeit und das Interview.
„Gerne. Ich hoffe, es war für die Leserinnen und Leser hilfreich und dass ich ihn einen kleinen Einblick verschaffen konnte.“