Elektroniker für Betriebstechnik 2024 (m/w/d)

Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d) installieren, warten und reparieren elektrische Betriebs-, Produktions- und Verfahrensanlagen, Schalt- und Steueranlagen, Anlagen der Energieversorgung bis hin zu Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik.

Voraussetzung für die 3,5-jährige Berufsausbildung ist mindestens ein Hauptschulabschluss.

Hinzu kommen sollten Spaß und Interesse am Umgang mit moderner Technik, handwerkliches Geschick, Ausdauer und Konzentrationsvermögen.

Die Vergütung erfolgt nach Tarif.

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Gastblogger Pascal Peter schreibt über den Ausbildungsberuf

Pascal Peter
Pascal Peter, der eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik macht, stellt hier den Ausbildungsberuf mit seinen persönlichen Erfahrungen vor.

Tag 1: Portrait Pascal Peter
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
mein Name ist Pascal Peter, ich bin 20 Jahre alt und erlerne den Beruf Elektroniker für Betriebstechnik bei der Energieversorgung Halle Netz. In den nächsten fünf Tagen möchte ich euch meinen Ausbildungsberuf und die dazu gehörigen Tätigkeiten näher bringen.

Als Elektroniker für Betriebstechnik gehören die Kontrolle und die Instandhaltung von Anlagen der Energieversorgung in ganz Halle, sowie die Beseitigung von Störungen zu meinen Aufgaben. Dazu gehört auch das Einpflegen von Daten in Datenbanken und die Erstellung von Protokollen über Messergebnisse und ausgeführte Arbeiten.Über den Internetauftritt der Stadtwerke Halle wurde ich auf die Ausbildungsangebote aufmerksam. Meine Ausbildung begann ich dann vor fast genau einem Jahr – am 29.08.2016. Im ersten Ausbildungsjahr wurden mir die Grundlagen der Elektrotechnik in der Lehrwerkstatt und in der Berufsschule vermittelt, wodurch ich gut auf meinen derzeitigen Einsatz in der Abteilung Niederspannungsnetz vorbereitet wurde.
Von meiner Arbeit in meiner ersten Abteilung im 2. Ausbildungsjahr werde ich euch hier ab morgen täglich berichten. 🙂

Tag 2: Ein Tag im Außendienst
Hallo liebe Leserinnen und Leser, heute berichte ich euch von einem typischen Arbeitstag im Außendienst der Abteilung Niederspannungsnetz.

Der Arbeitstag beginnt mit der Arbeitseinteilung durch den jeweiligen Meister bzw. Vorarbeiter der Abteilung. Dabei erfahre ich, mit welchem Kollegen ich zusammenarbeiten werde und welche Aufgaben wir zu erledigen haben. Dazu erhalten wir Unterlagen, anhand derer wir uns einen Überblick verschaffen können, z.B. über den Verlauf und Schaltzustand von Kabeln an denen wir arbeiten werden. Weitere Informationen können wir – falls nötig – in Datenbanken einsehen. Anschließend fahren mein Kollege und ich ins Lager und holen die für die Arbeit benötigten Materialien wie z.B. Sicherungen oder Kabel.

Danach geht es zur ersten Aufgabe des Tages – der Demontage eines stillgelegten Kabels in einer Trafostation. Als erstes gleichen wir unsere Pläne mit den vorgefundenen Kabeln ab, um Fehlern vorzubeugen. Mit mehreren Messungen wird die Spannungsfreiheit des Kabels festgestellt, um ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Nach dem Zertrennen des Kabels, wird dies im Stationsbuch und in unseren Plänen dokumentiert, da der Zustand des Kabels in der Datenbank geändert werden muss.

Anschließend fahren wir zu einem Kunden um die bestehenden Sicherungen in seinem Hausanschluss gegen größere auszutauschen. Zum Ziehen und Setzen der Sicherungen wird ein Schutzhelm mit Visier, eine geeignete Arbeitsjacke und ein spezieller Handschuh verwendet, um den Arbeitsschutz zu gewährleisten. Dieser ist bei Arbeiten an elektrischen Anlagen unbedingt einzuhalten! Nach abschließenden Messungen werden auch hier die Änderung und die Messwerte dokumentiert um später in eine Datenbank eingetragen werden zu können. Abschließend wird der Hausanschlusskasten verplombt, um ihn gegen unberechtigten Zugriff abzusichern.

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit im Außendienst ist der direkte Kontakt mit Kunden und anderen Firmen. Dabei sind ein ordentliches Auftreten und ein freundlicher Umgang sehr wichtig.

Tag 3: Neue Aufgaben im Außendienst
Hallo liebe Leserinnen und Leser, heute werde ich euch von einem weiteren Arbeitstag berichten.

Wie gewohnt erhalten meine Kollegen und ich bei der Arbeitseinteilung unsere Tagespläne und beginnen anhand dieser mit der Vorbereitung unserer Arbeit. So wird das für eine Trassenortung benötigte Trassenortungsgerät auf das Einsatzfahrzeug verladen. Dieses ermöglicht das lokalisieren von Kabeln im Erdreich und sogar unter Straßen und Fußwegen.

Als erstes steht das Freischalten (Ausschalten) eines Kabels im Kabeloberverteiler (KOV) an, damit der damit versorgte Hausanschlusskasten (HAK) eines Kunden gewechselt werden kann. Nach dem Ziehen der Sicherungen wird die Spannungsfreiheit mit einem Prüfer festgestellt und eine Sperrsicherung eingesetzt. Diese schützt vor dem Zuschalten des Kabels während der daran durchgeführten Arbeit.

Nachdem eine andere Firma den HAK gewechselt hat, schalten wir das Kabel durch das Entfernen der Sperrsicherung und das Wiedereinsetzen der Sicherungen zu. Hierbei wird wieder der bereits gestern erwähnte Arbeitsschutz eingehalten.

Bei unserer nächsten Aufgabe kommt das Trassenortungsgerät zum Einsatz. Wir sollen den Verlauf eines Kabels lokalisieren und mit unseren Plänen abgleichen, damit eine Firma daran arbeiten kann. Dazu wird an das „Ende“ des Kabels im KOV ein Sendegerät geklemmt, das eine bestimmte Frequenz auf das Kabel überträgt. Mit dem Ortungsgerät kann diese Frequenz und damit auch das Kabel und sein Verlauf lokalisiert werden. Sogar die Tiefe in der das Kabel liegt, kann bestimmt werden.

Die letzte Aufgabe des Tages ist das Vorbereiten von Ankündigungen für das Abschalten der Stromversorgung mehrerer Häuser. Diese müssen mindestens drei Werktage vor dem Abschalten an die betroffenen Häuser bzw. Gebäude verteilt werden. Da zwei HAKs gewechselt werden müssen und dies nicht unter Spannung durchgeführt werden kann, muss das versorgende Kabel freigeschaltet werden. Das Datum, die Urzeit und die Dauer der Abschaltung werden auf den Ankündigungszetteln vermerkt, sodass sich unsere Kunden darauf einstellen können.

Tag 4: Auf der Suche nach dem „Plopp“
Hallo liebe Leserinnen und Leser, heute werde ich euch von einem besonders interessanten Arbeitstag berichten.

Bei der morgendlichen Arbeitseinteilung werden ein Kollege und ich einer Baustelle zugewiesen, auf der ich bereits letzte Woche tätig war. Ein Kabel, bei dem eine Störung aufgetreten ist, soll ausgemessen werden. Dazu wurde ein Messwagen angefordert. Mit dessen Hilfe kann die Stelle an der der Fehler – vermutlich ein Isolationsschaden – aufgetreten ist, ermittelt werden. Einen solchen Messwagen habe ich noch nicht bei der Arbeit gesehen, weshalb ich mich sehr darauf freue.

Nach einer Isolationswiderstandmessung, bei der Widerstand der Isolation zwischen den Adern des Kabels gemessen wird (dieser sollte möglichst groß sein) ist klar, dass ein Isolationsschaden die Ursache für den Fehler ist. Da das Kabel aber nicht in seiner vollen Länge freigelegt werden kann, wird der Messwagen am Ende des Kabels am KOV (Kabeloberverteiler) angeschlossen. Im Abstand von einigen Sekunden wird eine Stoßspannung auf das Kabel gegeben, und gleichzeitig mit einem höchst sensiblen Messgerät, einem sogenannten Bodenmikrofon nach dem typischen „Plopp“ gesucht. Dieses Geräusch tritt auf, wenn der Strom die Fehlerstelle passiert. So wird am Kabelverlauf, den wir in unseren Plänen einsehen können, gesucht bis die Fehlerstelle gefunden ist. Das dauert einige Zeit, die ich nutze um meinem Kollegen viele Fragen zum Messwagen zu stellen. Diese kann er dank seiner langjährigen Erfahrung ausführlich beantworten. Zum Abschluss der Arbeit wird die Fehlerstelle markiert, damit sie freigelegt und der Schaden behoben werden kann.

Unsere nächste Aufgabe führt uns zu einer Trafostation, an der wir die fehlerhafte Beschriftung eines Kabels korrigieren. Außerdem sollen mehrere NH (Niederspannungs-Hochleistung)- Sicherungen ersetzt werden. Da das Kabel jedoch einen aktiven Produktionsbetrieb versorgt, muss für das Ziehen der Sicherungen ein Termin vereinbart werden.

Das Freischalten von Kabeln, also die Unterbrechung der Stromversorgung, wird nach Möglichkeit immer angekündigt. Eine Ausnahme bilden Störfälle bei denen das Kabel freigeschaltet werden muss um es zu reparieren.

Tag 5: Elektroniker für Betriebstechnik – ein Beruf mit Zukunft
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
am letzten Tag meines Tagebuches möchte ich euch erklären, was bei einer Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik auf euch zukommt.
Wie bereits in meinem Portrait erwähnt, findet das erste Ausbildungsjahr in der Ausbildungsstätte der Stadtwerke Halle statt. Dort werdet ihr gründlich auf den Einsatz in den Abteilungen eures Ausbildungsbetriebes vorbereitet, der ab dem zweiten Ausbildungsjahr auf dem Plan steht.In der Berufsschule erlernt ihr in mehreren Lernfeldern die dazugehörige Theorie. Da diese teilweise aufeinander aufbauen, ist es wichtig von Anfang an aufmerksam zu sein. Dann könnt ihr das in der Theorie erlernte Wissen in den verschiedenen Abteilungen praktisch anwenden und festigen. Mit der Zeit sammelt man so immer mehr Erfahrung. Auch Grundfächer wie Deutsch, Englisch, Sozialkunde und Sport gehören zum Berufsschulalltag.In den höheren Ausbildungsjahren arbeitet ihr dann zunehmend selbstständig und übernehmt zunehmend Verantwortung für eure Arbeit. So werdet ihr Schritt für Schritt zu einem Facharbeiter ausgebildet. Dieser Abschluss erlaubt es an Weiterbildungen und Schulungen teilzunehmen, was in einer Zeit der technischen Neuerungen von Vorteil ist.Also mein Tipp: Bewerbt euch!

Ich hoffe ich konnte bei euch Interesse am Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik wecken und ihn euch näher bringen.

Liebe Grüße und vielleicht ja bis bald 😉
Euer Pascal